Ursachenanalyse der Delamination in Retortenbeuteln (Ⅱ)
1. Inkompatibilität zwischen Tinte, Klebstoff und Folie.
Laut Adhäsionstheorie wird die Grenzflächenspannung minimiert, wenn die Oberflächenspannung des Klebstoffs mit der des Substrats übereinstimmt und ihre Polaritäten ähnlich sind, was zu maximaler Adhäsionsstärke führt. Daher können die Oberflächenbedingungen der Tinte oder des Klebstoffs nach dem Aushärten und der Filmoberfläche je nach Produkt verschiedener Hersteller unterschiedlich sein. Wenn die Oberflächengruppen verschiedener Materialien sich nicht effektiv aneinander ziehen können, um intermolekulare Kräfte zu bilden, oder sich chemisch verbinden können, um chemische Bindungen zu bilden, kann aufgrund schwacher Wechselwirkungen bei niedrigen Temperaturen eine Adhäsion auftreten. Bei hohen Temperaturen können diese schwachen Adhäsionskräfte jedoch zerstört werden, was zu einer Delamination führt.
2. Probleme mit derFilm
Dieses Problem äußert sich hauptsächlich in zwei Aspekten: Erstens entspricht die Folienbehandlung nicht den Anforderungen oder die Folie wurde überhaupt nicht behandelt, was zu unzureichender Abziehfestigkeit und Heißsiegelfestigkeit nach der Sterilisation führt. Zweitens können bestimmte Additive in der Folie bei hohen Temperaturen an die Oberfläche wandern und so möglicherweise die Haftung schwächen. Diese Additive können Öffnungsmittel, Antistatika, Schmiermittel und andere Substanzen sein, die Kunststofffolien zugesetzt werden.
Wenn es nach der Sterilisation zu Delaminationen in Retort-Beuteln kommt, besteht der erste Schritt darin, die Schnittstelle zu identifizieren, an der die Delamination auftritt, und festzustellen, welche beiden Materialien beteiligt sind. Es ist auch wichtig zu überprüfen, ob der Produktionsprozess den erforderlichen Standards entsprach. Darüber hinaus kann der Austausch von Materialien für Vergleichsexperimente helfen, die wahre Ursache der Delamination zu ermitteln.
3. Probleme mit dem Retortenprozess
①Bei der Verwendung von Retort-Beuteln sollten Lebensmittelunternehmen die Temperatur streng innerhalb des vom Hersteller angegebenen Bereichs kontrollieren. Selbst ein paar Grad über diesem Bereich können kritisch sein, da die zur Herstellung des Retort-Beutels verwendeten Materialien oft bereits ihre maximal tolerierbaren Grenzen erreicht haben. Ob die Leistung des Retort-Beutels bei diesen zusätzlichen Graden noch gewährleistet werden kann, wird zum Schlüsselfaktor.
②Die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Verpackungsinhalts sowie alle chemischen Veränderungen oder neuen Substanzen, die sich bei hohen Temperaturen bilden können, können durch den Verpackungsinhalt in die Schichten des Retortenbeutels eindringen und seine Leistung beeinträchtigen, beispielsweise durch Delamination.
③Der Einfluss des Vakuumniveaus. Sogar das Vakuumniveau im Retortenbeutel kann Spannungsunterschiede zwischen den Schichten des Beutels erzeugen, was zu einer Delamination zwischen Filmschichten mit schwächerer Haftung führt.
④Gegendruck während der Sterilisation. Unter Hochtemperaturbedingungen ist die Heißsiegelfestigkeit des Beutels viel geringer als bei Raumtemperatur. An diesem Punkt kann der Druckunterschied zwischen der Innen- und Außenseite des Retortenbeutels zu einer übermäßigen Ausdehnung führen, ähnlich wie beim Aufblasen eines Ballons, was möglicherweise zu einem Bruch oder Leck führen kann.